Diese 3 Voraussetzungen braucht ein Kind, damit es spielt..

„Wir spielten und spielten ganze Tage lang…“

Das ist ein Zitat über freies Spiel, aus dem tollen Buch:  die Krachmacherstraße von Astrid Lindgren.

Wenn man zuviel davon konsumiert hat, was die liebe Astrid so schreibt, denkt man doch: das geht total einfach.

Man hat Kinder und die spielen so vor sich hin. Freiwillig. Stundenlang. Vertieft.

Und jetzt Musik aus, Realität an:

Dieser nörgelnde Zweibeiner, mit der niedlichen Stupsnase, der an deinem Bein hängt und dich an jedem weiteren Schritt hindert, das ist eben scheinbar keine „Lotta“ und auch kein Lisa aus Bullerbü.

Und auch der: der schreiend über das Sofa und den Küchentisch rennt und seinen kleinen Bruder mit der Fliegenpatsche vermöbelt.

Er will ein Hörbuch hören, Fernsehen, Schokolade essen und Cola trinken. Oder Kaba. Und dann noch ins Schwimmbad und ins Bällebad und ein Schaumbad nehmen. Alles zu gleichen Teilen und SOFOOOORT. Von wegen freies Spiel!

Alles ok!

Wichtig: das ist normal. Dein Kind ist nicht komisch. Es ist völlig normal, dass Kinder so etwas tun. Kein Grund zur Panik. Michel, Ida, Lisa, Britta und Lotta haben das auch gemacht! Es steht halt nicht im Buch. Aber sie haben es gemacht.

Vielleicht nicht so oft und nicht so lang, denn damals waren folgende Voraussetzungen noch selbstverständlicher gegeben.

Und genau von diesen Voraussetzungen für freies Spiel, soll dieser Artikel handeln:

 

Jede Menge Raum!

 

1. Raum für freies Spiel:

Um in freies Spiel zu finden, muss es einen Raum geben dafür.

Ein Designerzimmer, in dem man alles, wirklich ALLES schon kaputt macht, indem man es nur anschaut, geht nicht.

Je mehr „Nein-Ecken“ es in einem Raum hat, desto schwieriger ist es für ein Kind, seinen inneren Raum zu entfalten.

Achtung: Fantasie braucht Platz:

Es versucht ja, Fantasie zu entwickeln, aber es stößt nur ständig auf Verbote und hysterisch hinterher rennende Erwachsene, die meckern und mosern.

Der Raum muss übrigens nicht angefüllt sein mit allem, was der Spielzeugmarkt zu bieten hat. Das ist sogar fatal.

Wenn ein Raum so verwüstet ist, dass es dem Erwachsenen bei dem Anblick schlecht wird, dann ist er auch für Kinder kein Raum, in dem sie freies Spiel finden könnten.

Kinder sind nämlich auch nur Menschen!

Und Menschen fühlen sich meistens bei einer gewissen Klarheit wohl. Und wenn sie noch laufen können. (außer man will dauerhaft das Spiel „keinen Bodenberühren“ spielen, oder „Affenfangi“)

Nur weil kleine Kinder gerne Chaos machen, heisst das nicht, dass sie auch gerne im Chaos leben. Hand drauf!

Zusammengefasst:

  • Spielzeug reduzieren.
  • Platz schaffen für das Kind
den ganzen Nachmittag Zeit..

2. Zeit für freies Spiel

Ein wichtiger Punkt. Jeder Programmpunkt des Tages ist Gift für das kindliche Spiel.

Auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint, denn liegt ein langer Nachmittag vor dem Kind, hängt es oft erstmal durch.

Es wünscht sich reiten zu gehen, oder Ballett zu tanzen, oder Nintendo zu spielen.
Aber all das hält vom Spiel ab. Und freies Spiel ist so wichtig! Das müssen wir erstmal verinnerlichen!

Kinder brauchen Langweile!

Der Satz ist nicht neu, aber er ist umso wahrer. Dieses Kind, das am Boden liegt und sich mit den Füßen anschupsend um sich selbst kreiselt, dass ständig „mir is soooo laaaaangweilig“ nölt, nur das geht auf ein Spiel zu.

Es bereitet sich vor. Der Kopf wird leer. Die Fantasie kann kommen. Und dann geht es los. Es baut Schlösser aus dem Nichts und spielt wie ein junger Gott.

Muss nicht alles allein machen, kann aber auch mal was alleine machen!

Ich sage nicht, dass man sich nicht mit seinem Kind beschäftigen darf. Natürlich. Aber es sollte kein Standart sein, das eigene Kind zu bespaßen. Denn dadurch bleibt es passiv.

Es verfällt ins Nölen und empfindet oft trotz der Bespaßung großen Frust.
Die Zeit, in der das Kind mal durchhängt, oder einfach müde ist, kommt.

Und dann kannst du deinem Kind ja gerne vorlesen. Oder ein Spiel spielen. Oder basteln.

Eigene Aktivität!

Aber die besten Basteleien entstehen im Grunde dann, wenn kein Erwachsener vorbastelt und mitmischt.
Mein 5-Jähriger Sohn baut aus Karton Häuser, mit Betten und Matratzen und Duschen darin.

Er redet dabei leise vor sich hin und erzählt seinem kleinen Bruder alle Geschichten, die in diesem fantastischen Haus passieren.

Alles ist mit Tesa verklebt (das Ding wäre ganz sicher Regenfest) und es hat sogar Fenster und Türen und einen Kamin.

Zusammengefasst:

  • gib deinem Kind Zeit, sich zu langweilen
  • reagiere nicht zu schnell auf Gejammer über die Langweile
  • Takte nicht alle Tage der Woche komplett durch!
.. und eine Bindungsperson, die da ist

3. Bindung für freies Spiel:

Ein Kind, das um seine Existenz bangen muss, kann nicht spielen. Es gehört Sicherheit dazu, seiner Fantasie Raum zu geben.

Es kann darüber gestritten werden, wie diese Bindung entsteht und wer dafür gebraucht wird und in welchem Maße.

Aber Kinder brauchen eine Bezugsperson.

Stell dir vor, du befindest dich auf einem fremden Planeten, dort spricht man Pippelanisch und du kannst kein Pippelanisch, oder?

Also. Solange jemand da ist, der deine Muttersprache und deine Körpersprache versteht und dir auch wohlgesonnen ist, ist alles gut.

Blöd ist es nur, wenn derjenige weggeht und alle nur noch Pippelanisch sprechen. Dann wird’s kompliziert. Dann bist du um deine Sicherheit besorgt, oder? Dann kannst du schlecht dasitzen und dich mit deinen kreativen Ideen beschäftigen.

Sicherheit

Sicherheit entsteht durch die Bezugsperson. Die muss kein Pausenclown sein. Es reicht, wenn sie da ist.

Sie kann dabei Wäsche aufhängen, oder Kochen, oder sogar Lesen, wenn sie will. Aber sie muss erreichbar sein.

Und nein, ich bin ja nicht vom Mond. Ich sage nicht, dass diese Bezugsperson ausschließlich die Mutter sein kann!

Zusammengefasst:

  •  dein Kind braucht Bindung und Sicherheit um zu spielen

Bildnachweis: Susanne Bregenzer und Familie

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